Der nächste Stopp führt Vučko und sein Team in das kleine, abgelegene Dorf Srednja Slatina, in dem hauptsächlich ältere Menschen und Senioren leben. Viele versorgen sich mit eigener Landwirtschaft und sind daher wenig mit den umliegenden Ortschaften verbunden. Der Weg hierher ist nicht einfach: Ohne Navi geht es über holprige und unbefestigte Straßen, vorbei an Minen-Warnschildern, zerschossenen Häusern und verlassenen Ruinen. Die Natur ist umwerfend, doch der Geruch von verbranntem Müll und Holz liegt in der Luft. Auch Sophia, die das erste Mal vor Ort ist, gewinnt einen prägenden Eindruck über die hier herrschenden Lebensverhältnisse und ein Gefühl vom Krieg, der in den 90er Jahren, so nah von ihrer Heimat wütete. Nicht überall ist es so schön und unbeschwert wie in Deutschland.

Die hier ansässigen sind häufig alleinstehend, einsam und von Armut bedroht. Die meisten von ihnen sind im Jugoslawien-Krieg in sicherere Gebiete geflohen, denn auch die kleinen Dörfer standen unter schwerem Beschuss. Nach dem Kriegsende 1995 kehrten einige zurück, um ihre Heimat wieder aufzubauen. Es war nicht selten, dass sie mit geplünderten Ruinen, die einst ihre Häuser waren, konfrontiert wurden. Daher leben viele in kleinen, selbstgebauten Häusern, die zumeist nur aus einem Raum bestehen und mit Holzkaminen geheizt werden.

Aufgrund der hohen Bereitschaft der Sauerländer neben Kindern auch Senioren zu beschenken, konnte jedem eine kleine Freude bereitet werden. Auch dieses Jahr druckte und verschenkte Vučko fleißig Bilder des Hands-Projektes 2016, sodass die alten Freundschaften weiterhin gestärkt werden konnten. Auch unser Wolf hat einen riesen Spaß, denn er wird jedes Jahr freudig empfangen und mit Getränken und hausgemachten Speisen überschüttet. Besonders gut schmeckt ihm der „Bosanska Kava“, der bosnische Kaffee. Dieser wird nicht wie in Deutschland zubereitet, sondern in extra dafür gefertigten Kupferkannen in Wasser aufgekocht. Zwar bleibt der Kaffeesatz oft zwischen den Zähnen hängen, doch das nimmt man hier gerne in Kauf.

Auch dieses Jahr erhielt Vučko Unterstützung von Snjezana, die einige Jahre in Deutschland lebte und ohne die er völlig aufgeschmissen wäre. Aufgrund dessen, dass er schon lange im schönen Sauerland lebt, ist seine Muttersprache etwas eingerostet. Mit der Hilfe von Schneewittchen (Snjezana auf Deutsch) kann er sich jedoch wieder sehr gut mit den Dorfbewohnern unterhalten und sich über die Vorkommnisse des vergangenen Jahres austauschen.

Vučkos gute Freunde Drago und Róza erhielten natürlich auch dieses Jahr eine kleine Aufmerksamkeit. Drago freute sich besonders über das Werkzeug und die Winterkleidung, da viele dieser Dinge auf seiner Wunschliste standen. Die Kosmetika und Weihnachtsdeko zauberten auch Róza ein Lächeln ins Gesicht. Sie bedankten sich mit frischer, hausgemachter Wurst und selbstgebranntem Sliwowitz. Leider konnte Vucko das Geschenk für Dragos Mutter nicht abgeben, da diese im März friedlich eingeschlafen ist.

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Aufgrund des hohen Durchschnittsalters des Dorfes sinkt die Zahl der Besuche jährlich. Unser Maskottchen freute sich auch auf Danica und Julca. Seit diesem Jahr leben sie jedoch in einem Altersheim und wir konnten sie leider nicht mehr besuchen. Jedoch lernte das Team um Vučko auch dieses Jahr neue Menschen kennen, die sich über das unerwartete Paket sehr gefreut haben.

Schon jetzt freuen sich sowohl Bewohner als auch die Mitglieder von BOW e.V. auf ein Wiedersehen im nächsten Winter.

 

 

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