DSC_0593Weiße Grabpfeiler reihen sich aneinander, fast soweit das Auge reicht. Jeder einzelne ist mit einer Inschrift versehen und einem der über 8000 Bosniaken gewidmet, die im Juli 1995 in der Nähe von bewaffneten Serben systematisch ermordet und in Massengräbern verbuddelt wurden.

Die muslimischen Bosnier in der Grenzregion zum heutigen Serbien sollten ausgerottet werden, um einem rein serbischem Nationalstaat nicht im Wege zu stehen. Es gilt als schlimmste menschliche Gräueltat Europas seit Ende des 2. Weltkrieges.

Auf einer halbrunden Tafel sind alle Namen der Toten mit Geburtsjahr eingraviert. Wir sind die einzigen Besucher auf dem umzäunten Gelände, das von zwei Polizisten dauerhaft bewacht wird. Von ihnen erfahren wir, dass es auf der gegenüberliegenden Straßenseite eine Ausstellung zu dem Massaker von Srebrenica gibt.

Kaputte Scheiben, Kabel hängen aus der Decke, graue Betonwände – in einer völlig heruntergekommenen ehemaligen Autobatteriefabrikhalle informiert rund ein Dutzend DSC_0585Fotos und Texte auf Bosnisch und Englisch in groben Zügen über das Massaker und dessen Hintergründe. Einige Bilder sind nicht mehr richtig zu erkennen, weil sie von Schimmel befallen sind.

Ansprechpartner vor Ort? Dokumente von Zeitzeugen? Fehlanzeige. Einem solch grauenvollen Ereignis historischen Ausmaßes und den umgebrachten Bosniaken sowie deren Angehörigen wird dies in keinster Weise auch nur annähernd gerecht.

 

HINWEIS: Der Ausflug nach Srebrenica war eine private Initiative der Mitfahrer der Bosnien-Aktion. Die Finanzierung der zusätzlichen Reisekosten und Übernachtungen erfolgte NICHT aus Spendengeldern oder der Vereinskasse sondern aus eigener Tasche.

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